Die Prager Burg; tschechisch Prazsky hrad, ist einer der größten Burgkomplexe in Europa und ist von wunderschönen Gärten, historischen Gebäuden und atemberaubenden Aussichtspunkten umgeben. Die Burg wurde bereits im 9. Jahrhundert gebaut und besiedelt. Die tschechische Regierung und der Präsident residieren heute noch auf der Burg.
- Adresse: Prazsky hrad, 119 08 Praha 1 – Hradcany
- Webseite: hrad.cz (CZ / EN)
Über Prager Burg
Die Prager Burg gilt als das größte geschlossene Burgareal der Welt und liegt auf dem Hradschin in der tschechischen Hauptstadt Prag. Die Burg thront majestätisch auf einem Hügel über der Stadt.
Die Geschichte der Prager Burg reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als sie erstmals erbaut und besiedelt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg erweitert und umgebaut, und sie diente als königliche Residenz, Sitz der böhmischen Herrscher und später als Sitz der tschechischen Regierung. Heute ist die Burg der Amtssitz des Präsidenten der Tschechischen Republik.
Der Burgkomplex umfasst eine Vielzahl von Gebäuden und Sehenswürdigkeiten, darunter der imposante Veitsdom, die älteste und größte Kathedrale in Tschechien, sowie der Alte Königspalast, der Vladislavsaal, das Goldene Gässchen und der St. Georgs-Basilika. Jedes Jahr besuchen Millionen von Touristen die Prager Burg, um die reiche Geschichte, die prächtige Architektur und die faszinierenden Ausstellungen zu erkunden.
Die Gärten rund um die Burg bieten einen angenehmen Rückzugsort von der Hektik der Stadt. Zu den bekanntesten zählen der Königsgarten, der Lustgarten und der Südliche Garten. Hier können Besucher entspannen, die Schönheit der Landschaft genießen und den Blick auf die Stadt bewundern.
Ein Besuch der Prager Burg ist ein absolutes Muss für jeden Besucher in Prag. Die beeindruckende Architektur, die historische Bedeutung und die malerische Lage machen sie zu einem wahren Juwel und einem Symbol der tschechischen Geschichte und Kultur. Egal ob man die prächtigen Innenräume erkundet, die Aussicht von den Türmen genießt oder einfach nur durch die charmanten Gärten spaziert, die Prager Burg bietet ein unvergessliches Erlebnis für alle, die sich für Geschichte, Architektur und Schönheit begeistern.
Themen:
- Hradschin-Platz
- Matthiastor
- Wachablösung
- Veitsdom
- St. George’s Basilika
- Palais Lobkowitz in der Prager Burg
- Rosemberg Palace
- Alter Königspalast
- Kohl Brunnen
- Das Goldene Gässchen
- Türme der Prager Burg
- Parks und Gärten der Prager Burg
- Aussichtspunkte auf der Prager Burg
- Weihnachtsmarkt
- Führungen
- Konzerte
Hradschin-Platz
Der Hradschin-Platz (tschechisch: Hradčanské náměstí) ist einer der schönsten und historisch bedeutsamsten Plätze in Prag. Er liegt direkt vor der Prager Burg und bildet den Eingang zur Burganlage, die hoch über der Stadt thront. Umgeben von beeindruckenden Palästen und Bauwerken, bietet der Hradschin-Platz Besuchern einen großartigen Blick auf die majestätische Burg und die Silhouette der Prager Altstadt. Der Platz spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte Prags und ist heute ein zentraler Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische gleichermaßen.
Geschichte des Hradschin-Platzes
Der Hradschin-Platz entstand im 14. Jahrhundert und wurde ursprünglich als Marktplatz für den aufstrebenden Stadtteil Hradčany genutzt, der sich direkt vor den Mauern der Prager Burg entwickelte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Platz immer weiter ausgebaut und erhielt durch verschiedene Adelsfamilien und kirchliche Würdenträger prachtvolle Bauten, die heute noch das Bild des Platzes prägen. Der Hradschin-Platz diente auch als Veranstaltungsort für königliche Prozessionen, Zeremonien und Paraden, was seine Bedeutung als Zentrum des politischen und gesellschaftlichen Lebens unterstreicht.
Architektur und bedeutende Gebäude
Der Hradschin-Platz ist von historischen Gebäuden umgeben, die die Architektur und den Reichtum der Prager Geschichte widerspiegeln. Einige der wichtigsten Bauwerke sind:
- Schwarzenberg-Palast – Dieser prachtvolle Palast ist eines der besten Beispiele für Renaissance-Architektur in Prag. Mit seiner kunstvollen Sgraffito-Fassade ist er ein absoluter Blickfang und beherbergt heute eine Ausstellung der Nationalgalerie mit Kunstwerken aus der Barockzeit.
- Erzbischöfliches Palais – Das Erzbischöfliche Palais stammt aus dem 16. Jahrhundert und dient noch heute als Residenz des Prager Erzbischofs. Seine barocke Fassade mit den vielen Verzierungen und Statuen beeindruckt jeden Besucher. Es ist ein Zeichen für die wichtige Rolle der katholischen Kirche in der Geschichte der Stadt.
- Salmscher Palast – Ein klassizistischer Bau, der an den Schwarzenberg-Palast anschließt. Auch dieser Palast ist Teil der Nationalgalerie und zeigt Kunstwerke der tschechischen und europäischen Kunstszene.
- Toškanischer Palast – Ein weiteres architektonisches Highlight am Hradschin-Platz ist der Toskanische Palast, der in den barocken Stil umgebaut wurde und vor allem durch seine imposante Eingangsfassade und die eleganten Innenräume beeindruckt.
- Martinic-Palast – Ein Renaissancegebäude mit einer typischen Sgraffito-Fassade, die Szenen aus der Geschichte darstellt. Der Martinic-Palast gilt als einer der schönsten Renaissance-Bauten in Prag.
Der Platz als Zugang zur Prager Burg
Der Hradschin-Platz markiert den Zugang zur Prager Burg, und er ist meist der erste Anlaufpunkt für Besucher, die die Burganlage erkunden möchten. Von hier aus gelangt man direkt zum ersten Burghof der Prager Burg. Eine Wachablösung, die jeden Tag stattfindet, zieht viele Schaulustige an und macht den Platz zu einem lebendigen Ort voller Aktivitäten. Durch die Lage direkt am Eingang zur Burg bietet der Hradschin-Platz auch einen atemberaubenden Panoramablick auf die Altstadt und die Moldau, insbesondere bei Sonnenuntergang.
Statuen und Denkmäler
In der Mitte des Platzes steht eine Mariensäule, die an die Pestepidemie im Jahr 1713 erinnert und als Schutzsymbol für die Stadt und ihre Einwohner errichtet wurde. Auf dem Hradschin-Platz findet man zudem mehrere kleinere Denkmäler und Gedenktafeln, die an wichtige historische Persönlichkeiten erinnern und die tiefe historische Bedeutung des Platzes betonen.
Der Hradschin-Platz heute
Heute ist der Hradschin-Platz ein lebendiger Ort, der Einheimische und Touristen gleichermaßen anzieht. Er dient nicht nur als Ausgangspunkt für einen Besuch der Prager Burg, sondern auch als Treffpunkt und Veranstaltungsort für verschiedene kulturelle Events. Während der Feiertage und an besonderen Anlässen wird der Platz oft festlich geschmückt, und es finden Märkte, Musikveranstaltungen und andere öffentliche Feierlichkeiten statt.
Das Matthiastor (tschechisch: Matyášova brána) ist ein historisches Tor und eines der ältesten erhaltenen Bauwerke auf dem Gelände der Prager Burg. Es markiert den Eingang zum ersten Burghof und ist ein architektonisches Meisterwerk im Barockstil. Das Tor hat eine besondere Bedeutung, da es die Prager Burg repräsentiert und gleichzeitig symbolisch für die Herrschaft Kaiser Matthias’ (tschechisch: Matyáš) I. steht, nach dem es benannt ist. Es ist ein eindrucksvolles Beispiel für die barocke Baukunst und ein zentraler Teil der Prager Burg.
Matthiastor
Geschichte und Bedeutung
Das Matthiastor wurde zwischen 1614 und 1615 erbaut und war das erste barocke Bauwerk in Böhmen. Es entstand unter der Herrschaft des Habsburgerkaisers Matthias, der das Tor als repräsentativen Eingang zur Prager Burg anlegen ließ. Das Tor war ursprünglich Teil einer größeren Umgestaltung der Burg und wurde als symbolischer Zugang zum königlichen Palast und den Wohnräumen des Kaisers konzipiert. Kaiser Matthias wollte mit dem Bau seine Macht und den Einfluss des Hauses Habsburg demonstrieren.
Architektur und Stil
Das Matthiastor ist ein typisches Beispiel für den Frühbarock und zeichnet sich durch seine kunstvolle Gestaltung und detaillierten Verzierungen aus. Die Hauptstruktur besteht aus Sandstein und ist mit Wappen, Säulen und figürlichen Darstellungen reich geschmückt. Besonders beeindruckend ist das große Kaiserwappen der Habsburger, das über dem Tor prangt und die Macht der kaiserlichen Dynastie symbolisiert. Zu den auffälligsten Details gehören:
- Wappen: Über dem Torbogen thront das große Wappen der Habsburger, das von zwei Löwen gehalten wird. Dies symbolisiert die königliche Macht und die Verankerung der Habsburger in Böhmen und Europa.
- Säulen und Kapitelle: Der Eingang wird von dorischen Säulen flankiert, die das Tor monumental und majestätisch wirken lassen. Die korinthischen Kapitelle sind fein ausgearbeitet und betonen den repräsentativen Charakter des Bauwerks.
- Inschriften: Auf dem Torbogen befindet sich eine lateinische Inschrift, die den Bauzeitpunkt und die Widmung an Kaiser Matthias angibt. Die Inschrift dient als Erinnerung an die historische Bedeutung des Bauwerks und an die Rolle des Kaisers als Bauherrn.
Bedeutung des Matthiastors in der Burganlage
Das Matthiastor war ursprünglich als Zugang zur königlichen Residenz und als repräsentativer Empfangsort für Besucher gedacht. Es diente dazu, die Prager Burg als Machtzentrum und politischen Knotenpunkt darzustellen. Als Besucher der Prager Burg betritt man den ersten Burghof durch das Matthiastor und kann direkt auf den historischen Zusammenhang und die Bedeutung des Bauwerks schließen.
Matthiastor heute
Heute ist das Matthiastor ein beliebtes Fotomotiv und gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Prager Burg. Durch das Tor gelangt man zum Ehrenhof und weiter zum Innenbereich der Burg, in dem sich weitere Sehenswürdigkeiten wie der Veitsdom, das Alte Königspalais und das Goldene Gässchen befinden. Für viele Besucher der Prager Burg ist das Matthiastor ein erster symbolischer Schritt in die Geschichte und Architektur der Burganlage und der Stadt Prag selbst.
Wachablösung
Die Wachablösung auf der Prager Burg ist eine beliebte und traditionsreiche Zeremonie, die täglich zahlreiche Besucher anzieht. Sie ist nicht nur eine militärische Tradition, sondern auch ein festliches Spektakel, das der Prager Burg einen würdigen und repräsentativen Rahmen verleiht. Als offizieller Sitz des tschechischen Präsidenten wird die Prager Burg von einer Ehrenwache geschützt, deren Ablösung ein besonders feierlicher Akt ist.
Geschichte und Bedeutung
Die Tradition der Wachablösung an der Prager Burg reicht bis ins 20. Jahrhundert zurück, als die Burg zum offiziellen Sitz des Präsidenten der Tschechoslowakei wurde. Die Wachablösung symbolisiert die Sicherheit und den Schutz des Präsidenten und der Burganlage und steht für den Stolz und die Loyalität der tschechischen Streitkräfte. Sie ist ein Ausdruck der Staatssouveränität und des Respekts für das historische Erbe des Landes.
Der Ablauf der Wachablösung
Die Wachablösung an der Prager Burg findet täglich zu festgelegten Zeiten statt. Der Hauptteil der Zeremonie erfolgt um 12:00 Uhr mittags und ist die prächtigste Version der Wachablösung. Hier sind einige Details zum Ablauf:
- Musikalische Begleitung: Um Punkt 12:00 Uhr beginnt die Zeremonie auf dem ersten Burghof mit feierlicher Musik, die von einer Militärkapelle gespielt wird. Die Musik sorgt für eine festliche Atmosphäre und unterstreicht die Bedeutung des Moments.
- Antritt und Salut: Die Wachposten, die die Prager Burg bewachen, treten zur Ablösung an. Sie stehen in Reih und Glied und präsentieren sich mit erhobenem Gewehr. Ein Offizier schreitet die Reihen ab und salutiert.
- Wechsel der Posten: Die Wachsoldaten, die ihre Schicht beendet haben, werden von ihren Nachfolgern abgelöst. Dies geschieht in einem synchronisierten und einstudierten Ablauf, bei dem jeder Schritt und jede Bewegung genau abgestimmt ist.
- Fahnenübergabe: Ein besonderes Highlight ist die symbolische Fahnenübergabe, die Teil der Zeremonie um 12 Uhr ist. Hierbei wird die tschechische Flagge offiziell zwischen den ablösenden und den neuen Wachsoldaten übergeben. Diese Geste ist ein starkes Symbol für die Treue zur Nation und zum Amt des Präsidenten.
- Verabschiedung und Abschluss: Nachdem die neuen Wachposten ihren Platz eingenommen haben, treten die abgelösten Soldaten ab. Die Musik endet, und die neue Wache bleibt an ihren Posten bis zur nächsten Ablösung.
Besondere Merkmale der Wachsoldaten
Die Soldaten, die die Ehrenwache auf der Prager Burg stellen, gehören zur Präsidialgarde, einer speziellen Einheit, die für diese Aufgabe ausgebildet wird. Sie tragen eine repräsentative Uniform, die in Blau- und Grautönen gehalten ist und mit Abzeichen und Symbolen geschmückt ist. Die Uniformen variieren je nach Saison, und im Winter werden schwere Mäntel getragen, um den Soldaten Schutz vor der Kälte zu bieten.
Die Soldaten müssen strenge Auswahlkriterien erfüllen, darunter eine Mindestgröße und ein körperliches Fitnessniveau. Sie werden für die Zeremonie intensiv geschult, damit ihre Bewegungen synchron und fehlerfrei wirken. Die Disziplin und Präzision der Soldaten sind beeindruckend und verleihen der Zeremonie ihre Würde und Feierlichkeit.
Besucherinformationen
Die Wachablösung um 12:00 Uhr mittags ist besonders bei Touristen beliebt und zieht täglich viele Besucher an. Es ist empfehlenswert, einige Minuten vorher anzukommen, um einen guten Platz zu finden. Die Zeremonie ist öffentlich und kann ohne Eintritt verfolgt werden. Auch zu anderen Zeiten am Tag, etwa jede Stunde, findet eine vereinfachte Wachablösung statt, die weniger formell und ohne Musik abläuft, aber dennoch sehenswert ist.
Bedeutung für die Prager Burg und Prag
Die Wachablösung an der Prager Burg ist mehr als nur eine Touristenattraktion – sie ist ein Stück lebendige Geschichte und Tradition, die die tschechische Identität und die Verbundenheit zur Burg und dem Präsidentenamt widerspiegelt. Die Zeremonie ist Teil des täglichen Lebens auf der Burg und verleiht ihr eine Aura von Bedeutung und Stolz.
Für Besucher bietet die Wachablösung einen einzigartigen Einblick in die militärischen und kulturellen Traditionen Tschechiens und ist ein Moment, in dem Prag seine reiche Geschichte und seine nationale Identität präsentiert.
Veitsdom
Der Veitsdom (tschechisch: Katedrála svatého Víta) ist das imposanteste und bedeutendste Kirchengebäude in Tschechien und ein herausragendes Beispiel gotischer Architektur in Mitteleuropa. Er ist die Krönungskirche der böhmischen Könige, das geistliche Herz Prags und eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Der Veitsdom liegt auf dem Gelände der Prager Burg und prägt die Silhouette der Stadt mit seinen hoch aufragenden Türmen und der kunstvollen Fassade.
Geschichte des Veitsdoms
Die Geschichte des Veitsdoms reicht bis ins Jahr 929 zurück, als Fürst Wenzel (später heiliger Wenzel) eine kleine Rotunde an dieser Stelle erbauen ließ, die dem Heiligen Veit geweiht war. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gebäude mehrmals erweitert und umgebaut. Im Jahr 1344 legte Kaiser Karl IV. den Grundstein für die gotische Kathedrale, die den bescheideneren Bau ersetzen sollte und als zentrales Symbol für die Macht und Bedeutung des Heiligen Römischen Reiches und des Hauses Luxemburg dienen sollte.
Der Bau der Kathedrale zog sich jedoch über Jahrhunderte hin und wurde erst 1929 – 600 Jahre nach dem Baubeginn – vollständig abgeschlossen. Die Verzögerungen sind auf wechselnde Herrscher und Kriege zurückzuführen, die die Fertigstellung immer wieder behinderten. Die lange Bauzeit und die verschiedenen Architekturstile spiegeln sich in der Mischung aus gotischen, barocken und neugotischen Elementen wider, die den Veitsdom heute auszeichnen.
Architektur und Besonderheiten
Der Veitsdom ist ein Meisterwerk gotischer Architektur, bekannt für seine gewaltigen Dimensionen und kunstvollen Details. Zu den herausragenden Merkmalen der Kathedrale gehören:
- Der Hauptturm: Der Südturm, auch Großer Turm genannt, ist mit 96 Metern der höchste Turm des Veitsdoms und bietet einen beeindruckenden Blick über Prag. Wer die 287 Stufen bis zur Spitze erklimmt, wird mit einem atemberaubenden Panorama belohnt. Im Turm hängt die größte Glocke Tschechiens, die Sigismund-Glocke, die über 16 Tonnen wiegt.
- Das Rosettenfenster: Ein weiteres Wahrzeichen ist das große Rosettenfenster an der Westfassade, das aus dem 19. Jahrhundert stammt. Es zeigt biblische Szenen und taucht die Kathedrale in ein magisches Lichtspiel, besonders bei Sonnenuntergang.
- Die Königsgruft: Unter der Kathedrale befindet sich die Krypta, in der zahlreiche böhmische Könige und Kaiser bestattet sind, darunter Karl IV. und seine Familie. Die Königsgruft ist ein beeindruckender und historisch bedeutender Teil der Kathedrale, der die Geschichte der böhmischen Monarchie auf einzigartige Weise lebendig macht.
- Kapellen und Altäre: Besonders prachtvoll ist die St.-Wenzels-Kapelle, die den Heiligen Wenzel ehrt. Die Kapelle ist mit Halbedelsteinen und Gold verziert und enthält die Kronjuwelen des böhmischen Königreichs. Der Altar und die Reliquien des heiligen Wenzel, des Schutzpatrons Böhmens, sind ein spirituelles Zentrum für Gläubige und ein historischer Schatz.
Die Bedeutung des Veitsdoms als Krönungskirche
Der Veitsdom diente jahrhundertelang als Krönungskirche der böhmischen Könige. Hier fanden die Krönungszeremonien statt, die mit großem Prunk und Festlichkeit begangen wurden. Das Innere der Kathedrale war dafür mit Kronjuwelen und wertvollen Relikten geschmückt, die auch heute noch in der Kathedrale aufbewahrt werden. Die Kathedrale war auch ein Wallfahrtsort und Treffpunkt für die böhmische Elite und repräsentierte das spirituelle Zentrum der Stadt und des Landes.
Kunst und Glasmalerei
Die farbenprächtigen Buntglasfenster des Veitsdoms gehören zu den schönsten in Europa und wurden von verschiedenen Künstlern geschaffen. Besonders bekannt ist das Jugendstilfenster des tschechischen Künstlers Alfons Mucha, das Szenen aus der Geschichte der slawischen Völker zeigt. Die Fenster tauchen den Innenraum der Kathedrale in ein mystisches Licht und unterstreichen die spirituelle Atmosphäre des Gebäudes.
Der Veitsdom heute
Der Veitsdom ist heute eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Prag und ein wichtiger Ort für religiöse Zeremonien. Neben Gottesdiensten finden hier Konzerte und staatliche Veranstaltungen statt, und der Dom bleibt ein Symbol für die Geschichte und Identität Tschechiens. Besucher aus aller Welt kommen, um die Architektur, Kunst und Geschichte des Veitsdoms zu erleben.
Basilika St. Georg
Die Basilika St. Georg (Bazilika svatého Jiří) ist die älteste erhaltene Kirche auf dem Gelände der Prager Burg und eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke in Tschechien. Sie ist bekannt für ihre schlichte und doch kraftvolle Architektur und ihre beeindruckende Geschichte, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Die Basilika St. Georg, oft einfach St. Georg genannt, ist ein spiritueller und historischer Ort und zieht Besucher an, die ihre Architektur und Atmosphäre erleben möchten.
Geschichte der St.-Georgs-Basilika
Die Geschichte der St.-Georgs-Basilika beginnt im Jahr 920, als sie von Fürst Vratislav I. gegründet wurde. Im Jahr 973 wurde sie zum Teil eines neu gegründeten Benediktinerinnenklosters, das von Mlada, der Tochter des Fürsten, geleitet wurde. St. Georg war damit das erste Kloster in Böhmen und spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Christentums in der Region. Die Basilika wurde nach einem Brand im Jahr 1142 im romanischen Stil neu errichtet, und ihre heutige Form spiegelt die Architektur dieser Zeit wider.
Architektur und Stil
Die Basilika ist ein eindrucksvolles Beispiel für die romanische Architektur, die sich durch schlichte Formen, dicke Wände und kleine Rundbogenfenster auszeichnet. Im Gegensatz zur gotischen Pracht des nahegelegenen Veitsdoms wirkt die St.-Georgs-Basilika eher zurückhaltend und besinnlich, was ihr eine besondere spirituelle Atmosphäre verleiht. Einige ihrer markanten Merkmale sind:
- Romanische Fassade: Die Westfassade wird von zwei imposanten Türmen, Adam und Eva genannt, flankiert, die in ihrer Einfachheit und Massivität ein Symbol für die Stabilität und Beständigkeit des Bauwerks sind. Der rote Putz der Fassade hebt die Basilika markant von den anderen Gebäuden der Prager Burg ab.
- Kirchenschiff und Krypta: Das Innere der Basilika ist schlicht und ohne prunkvolle Verzierungen, was typisch für die romanische Bauweise ist. Die hohen Säulen und das steinerne Tonnengewölbe verleihen dem Raum eine erhabene Atmosphäre. In der Krypta befinden sich die Gräber der böhmischen Herrscherfamilie, darunter Fürst Vratislav und die Heilige Ludmilla, die Großmutter des Heiligen Wenzel und die erste christliche Märtyrerin Böhmens.
- Gotische und barocke Elemente: Im Laufe der Jahrhunderte wurden der Basilika einige gotische und barocke Elemente hinzugefügt. Besonders bemerkenswert ist der barocke Hauptaltar, der Szenen aus dem Leben des Heiligen Georg zeigt und im 17. Jahrhundert hinzugefügt wurde.
Die Heilige Ludmilla und die Bedeutung der Basilika
Die Basilika beherbergt das Grab der Heiligen Ludmilla, die als erste böhmische Märtyrerin und als Schutzpatronin Böhmens verehrt wird. Ludmilla war eine Schlüsselfigur in der Verbreitung des Christentums in Böhmen und spielte eine zentrale Rolle in der christlichen Erziehung ihres Enkels, des Heiligen Wenzel. Ihre Gebeine ruhen in der Krypta, und sie wird bis heute von vielen Gläubigen verehrt. Die Basilika ist daher nicht nur ein historisches Bauwerk, sondern auch ein bedeutender Ort für Pilger.
Nutzung und Kunstwerke in der Basilika
Heute dient die Basilika St. Georg nicht nur als Kirche, sondern auch als Veranstaltungsort für Konzerte klassischer Musik und Kunstausstellungen. Sie ist Teil des Nationalmuseums und enthält eine Sammlung religiöser Kunstwerke und Skulpturen aus dem Mittelalter und der Renaissance, die das spirituelle Erbe der Region dokumentieren.
Im Inneren finden sich beeindruckende Fresken und Statuen, darunter die romanische Skulptur der Heiligen Ludmilla und verschiedene Wandgemälde, die Szenen aus dem Leben des Heiligen Georg darstellen. Diese Kunstwerke sind nicht nur Zeugnisse des religiösen Lebens in Böhmen, sondern auch Meisterwerke mittelalterlicher Kunst, die die Besucher in eine andere Zeit versetzen.
Die St.-Georgs-Basilika heute
Heute ist die St.-Georgs-Basilika eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten auf der Prager Burg und zieht Besucher an, die ihre schlichte und doch erhabene Schönheit bewundern möchten. Die Basilika ist ein beliebter Ort für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen, die die besondere Akustik und die spirituelle Atmosphäre der Kirche nutzen. Sie ist ein Ort der Ruhe und Besinnung und bietet einen interessanten Kontrast zu den prunkvolleren Bauwerken auf der Prager Burg.
Palais Lobkowitz in der Prager Burg
Das Palais Lobkowitz, auch als Lobkowicz-Palais bekannt, ist ein prächtiger Barockpalast auf dem Gelände der Prager Burg und eines der bedeutendsten und ältesten privaten Gebäude innerhalb der Burganlage. Der Palast gehört der einflussreichen Adelsfamilie Lobkowitz, die in der tschechischen Geschichte eine wichtige Rolle spielte und eng mit der kulturellen und politischen Entwicklung Böhmens verbunden ist. Das Palais ist heute für seine wertvollen Kunstsammlungen bekannt und zieht Besucher aus aller Welt an, die sich für Geschichte, Kunst und Musik interessieren.
Geschichte des Palais Lobkowitz
Die Geschichte des Palais Lobkowitz geht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als es unter Wilhelm von Rosenberg erbaut wurde. Nach dessen Tod kam das Gebäude in den Besitz der Familie Lobkowitz, die es im 17. Jahrhundert erwarb und zu einem prachtvollen Barockpalast umbauen ließ. Die Lobkowitz-Familie war eine der ältesten und wohlhabendsten Adelsfamilien Böhmens und hatte großen Einfluss auf die politischen und kulturellen Angelegenheiten des Landes. Mitglieder der Familie waren hohe Beamte und Vertraute der böhmischen Könige und später des österreichischen Kaisers.
Im Laufe der Jahrhunderte diente das Palais Lobkowitz als Residenz und repräsentativer Sitz der Familie sowie als Schauplatz für zahlreiche politische und kulturelle Veranstaltungen. Während des 20. Jahrhunderts wurde das Palais verstaatlicht und kam später nach dem Fall des Kommunismus wieder in den Besitz der Lobkowitz-Familie, die es umfangreich restaurieren ließ und 2007 als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich machte.
Architektur und Innengestaltung
Das Palais Lobkowitz ist ein beeindruckendes Beispiel für den Prager Barockstil, der sich durch Eleganz und feine Details auszeichnet. Die Fassade ist reich dekoriert mit Stuckarbeiten und Figuren, die die Würde und den Reichtum der Familie Lobkowitz widerspiegeln. Im Inneren erwarten Besucher kunstvoll gestaltete Räume, die von kostbaren Möbeln, kunstvollen Deckenmalereien und prunkvollen Kronleuchtern geprägt sind.
Besonders sehenswert sind die Spiegelsäle und die Freskenräume, in denen mythologische Szenen und historische Ereignisse dargestellt werden. Diese Säle und Salons sind mit vergoldeten Möbeln, wertvollen Gemälden und feinen Stuckarbeiten ausgestattet, die den barocken Prunk der Zeit widerspiegeln.
Die Kunstsammlung der Lobkowitz-Familie
Das Palais Lobkowitz beherbergt heute eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Mitteleuropas, die die Familie über Jahrhunderte hinweg zusammengetragen hat. Die Sammlung umfasst Werke berühmter Künstler wie Diego Velázquez, Peter Paul Rubens und Canaletto, aber auch einzigartige Musikalien und historische Dokumente.
Zu den besonderen Highlights der Sammlung zählen:
- Porträts und Gemälde: Darunter das bekannte Porträt des spanischen Königs Philipp IV. von Velázquez und Werke von Breughel und Veronese. Die Gemälde zeigen berühmte Persönlichkeiten, historische Szenen und Landschaften und spiegeln die hohe Kunst der europäischen Malerei wider.
- Musikmanuskripte: Die Familie Lobkowitz war ein bedeutender Förderer der Musik und stand in enger Verbindung mit berühmten Komponisten wie Ludwig van Beethoven. Besonders bemerkenswert ist, dass Beethoven seine 3. Symphonie (Eroica) dem Fürsten Lobkowitz widmete. Auch originale Partituren von Haydn und Mozart gehören zur Sammlung und geben Einblicke in die Musikgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts.
- Historische Waffen und Rüstungen: In den Ausstellungsräumen finden sich auch beeindruckende Sammlungen von Rüstungen, Schwertern und Feuerwaffen, die die militärische Vergangenheit und den Einfluss der Familie im Adel und Militär veranschaulichen.
- Handschriften und Bücher: Die Bibliothek enthält seltene Handschriften, darunter historische Dokumente und Karten, die einen Einblick in die politische und kulturelle Geschichte Böhmens geben. Die Sammlung umfasst auch Werke zur europäischen Philosophie, Kunst und Literatur.
Die Musiksäle und die Verbindung zur klassischen Musik
Eine Besonderheit des Palais Lobkowitz sind die Musiksäle, die ein bedeutender Treffpunkt für Musiker und Komponisten waren. Die Familie Lobkowitz unterstützte zahlreiche Komponisten finanziell und ermöglichte ihnen, ihre Werke aufzuführen. Beethoven war ein häufiger Gast im Palais und widmete dem Fürsten Lobkowitz einige seiner bedeutendsten Werke, darunter die Eroica-Symphonie und die 5. und 6. Symphonie.
Heute finden im Palais regelmäßig Konzerte klassischer Musik statt, bei denen Werke von Beethoven, Mozart und anderen berühmten Komponisten in einem historischen Rahmen aufgeführt werden. Die Säle bieten eine herausragende Akustik und ermöglichen den Besuchern, die Musik in einer authentischen Umgebung zu erleben, die an die großen Aufführungen vergangener Jahrhunderte erinnert.
Bedeutung des Palais Lobkowitz heute
Das Palais Lobkowitz ist heute ein Museum und ein kulturelles Zentrum, das Besuchern die Möglichkeit bietet, in die reiche Geschichte und Kultur Böhmens und Mitteleuropas einzutauchen. Die kunstvollen Räume, die wertvollen Sammlungen und die historische Atmosphäre machen das Palais zu einem besonderen Erlebnis für Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte.
Die Familie Lobkowitz hat das Palais mit großer Sorgfalt restauriert und es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um das kulturelle Erbe der Familie und Böhmens zu bewahren. Neben den Ausstellungen und Konzerten finden auch Sonderveranstaltungen, Vorträge und Führungen statt, die das Palais zu einem lebendigen Ort der Geschichte und Kultur machen.
Rosemberg Palace
Der Rosenberg-Palast (Rožmberský palác) ist ein elegantes Renaissancegebäude innerhalb der Prager Burg und war einst Residenz einer der einflussreichsten Adelsfamilien Böhmens, der Familie Rosenberg. Der Palast ist bekannt für seine einzigartige Architektur und die Rolle, die er als „Adelige Damenresidenz“ (Ústav šlechtičen) spielte – eine Ausbildungsstätte für junge Adelige, die in den höfischen Umgangsformen und der Etikette unterrichtet wurden. Heute können Besucher den Palast besichtigen und die beeindruckende Renaissancearchitektur und das historisch bedeutende Interieur erleben.
Geschichte des Rosenberg-Palasts
Die Geschichte des Rosenberg-Palasts reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der Palast wurde ursprünglich für die Rosenberger Familie erbaut, eine der mächtigsten Adelsfamilien Böhmens, die enge Verbindungen zum Königshof hatte. Die Rosenberger, die als eine der einflussreichsten Familien Böhmens galten, spielten eine bedeutende Rolle in der Politik des Landes und waren enge Berater der böhmischen Könige.
Im Jahr 1600 starb der letzte männliche Erbe der Familie Rosenberg, und der Palast fiel in den Besitz des Kaisers Rudolf II., der ihn in die Prager Burg integrierte. Unter der Habsburger Herrschaft wurde der Rosenberg-Palast im Jahr 1756 zur Adligen Damenresidenz umfunktioniert, einer Art Internat für unverheiratete Adelige aus adligen böhmischen und österreichischen Familien. Diese Schule diente dazu, den jungen Damen eine angemessene Erziehung und gesellschaftliche Ausbildung zu bieten, um sie auf ihr Leben am Hof vorzubereiten. Diese Tradition hielt sich bis ins Jahr 1918, als die Residenz nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie aufgelöst wurde.
Architektur des Rosenberg-Palasts
Der Rosenberg-Palast ist ein schönes Beispiel für die Renaissancearchitektur in Prag, zeigt jedoch auch barocke und neoklassizistische Elemente, die später hinzugefügt wurden. Das Gebäude ist bekannt für seine schlichte Eleganz und den klaren Stil, der für die Renaissance typisch ist.
- Hof und Arkaden: Ein markantes Merkmal des Rosenberg-Palasts sind die Innenhöfe und die Arkaden, die mit floralen Verzierungen und dekorativen Steinmetzarbeiten geschmückt sind. Diese offenen Innenräume verleihen dem Palast eine helle und luftige Atmosphäre und waren ideal für gesellige Zusammenkünfte und Spaziergänge.
- Rittersaal und Festsäle: Der Palast enthält prächtige Festsäle, die für Empfänge und Veranstaltungen genutzt wurden. Besonders beeindruckend ist der Rittersaal, ein prunkvoller Saal mit kunstvollen Fresken und Stuckarbeiten, die Szenen aus der böhmischen Geschichte darstellen. Die Decken sind reich verziert, und die Säle sind heute noch ein hervorragendes Beispiel für die höfische Pracht der Renaissancezeit.
- Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit: Die Kapelle im Rosenberg-Palast ist ein besonders schöner Raum mit einem kunstvoll verzierten Altar und Wandmalereien. Hier fanden Gottesdienste für die Bewohner des Palasts statt, und die Kapelle war ein spirituelles Zentrum für die adeligen Damen, die hier ausgebildet wurden.
Die Adelige Damenresidenz
Eine der bedeutendsten Funktionen des Rosenberg-Palasts war seine Nutzung als Ústav šlechtičen, die Adelige Damenresidenz. Diese Residenz wurde 1756 auf Initiative der Kaiserin Maria Theresia gegründet, die einen sicheren und repräsentativen Ort für die Erziehung junger Adelsdamen schaffen wollte. Die Residenz ermöglichte unverheirateten Frauen, die nach dem Tod ihrer Eltern oder Ehemänner Unterstützung benötigten, eine Unterkunft und eine Ausbildung.
Die jungen Damen lernten hier alles, was sie für das höfische Leben brauchten – Tanz, Musik, Literatur, Religion und Etikette. Die Residenz war eine Art „Internat für den Adel“ und spiegelte die Werte und Traditionen des damaligen Adels wider. Die noble Umgebung des Rosenberg-Palasts war der perfekte Rahmen für diese Ausbildung, und die Damen verbrachten hier mehrere Jahre, bevor sie in die Gesellschaft eingeführt wurden.
Die Adelige Damenresidenz war bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Betrieb und wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie aufgelöst. Heute erinnert eine Dauerausstellung im Palast an die Zeit der Residenz und zeigt Exponate, die das Leben und die Ausbildung der adeligen Damen dokumentieren.
Der Rosenberg-Palast heute
Heute ist der Rosenberg-Palast Teil des Museums der Prager Burg und für die Öffentlichkeit zugänglich. Besucher können durch die prunkvollen Säle schlendern, die Renaissancearchitektur bewundern und mehr über die Geschichte der Rosenberger Familie und die Tradition der Adligen Damenresidenz erfahren. Der Palast bietet einen faszinierenden Einblick in die höfische Kultur und das gesellschaftliche Leben des böhmischen Adels.
Eine der Hauptattraktionen des Palasts ist die Ausstellung zur Geschichte der Residenz und der böhmischen Adelsfamilien. Historische Möbel, Porträts und Kleidungsstücke geben einen lebendigen Einblick in das Leben der Adligen im 18. und 19. Jahrhundert und machen den Palast zu einem lebendigen Museum.
Alter Königspalast
Der Alte Königspalast (Starý královský palác) auf der Prager Burg ist eines der ältesten und historisch bedeutsamsten Gebäude in Tschechien. Seine Geschichte reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, als die Prager Burg erstmals als Herrschersitz genutzt wurde. Der Palast war Jahrhunderte lang das politische und administrative Zentrum Böhmens und Schauplatz wichtiger Ereignisse. Heute beeindruckt der Alte Königspalast Besucher mit seiner einzigartigen Mischung aus romanischer, gotischer und Renaissancearchitektur und lässt die lange und wechselvolle Geschichte der böhmischen Könige lebendig werden.
Geschichte des Alten Königspalasts
Der Ursprung des Alten Königspalasts reicht bis in das 9. Jahrhundert zurück, als die Prager Burg gegründet wurde. Der Palast entwickelte sich im Laufe der Zeit aus einer einfachen Residenz zum Sitz der böhmischen Könige und wurde immer wieder erweitert und umgebaut. Besonders unter den Herrschern der Přemysliden- und später der Luxemburger-Dynastie wurden große bauliche Veränderungen vorgenommen.
Ein Wendepunkt war das 14. Jahrhundert, als Karl IV. den Palast vergrößern und die Burg zu einem repräsentativen und wehrhaften Herrschaftssitz ausbauen ließ. Die bedeutendsten baulichen Erweiterungen erfolgten jedoch im 15. Jahrhundert unter König Vladislav II., der den berühmten Vladislav-Saal hinzufügen ließ.
Architektur und die wichtigsten Säle des Alten Königspalasts
Der Alte Königspalast ist ein beeindruckendes Beispiel für den architektonischen Wandel im Mittelalter und in der Renaissance. Er vereint verschiedene Baustile und zeigt die Einflüsse der Romanik, Gotik und Renaissance, die im Laufe der Jahrhunderte zur Gestaltung des Palasts beigetragen haben.
- Vladislav-Saal: Der Vladislav-Saal ist das Herzstück und das architektonische Meisterwerk des Alten Königspalasts. Dieser imposante Saal, der unter der Herrschaft von Vladislav II. Jagellon im späten 15. Jahrhundert erbaut wurde, ist einer der größten gotischen Säle seiner Art und beeindruckt mit seiner hohen, kunstvoll gewölbten Decke. Der Saal diente für wichtige zeremonielle Anlässe, darunter Krönungsfeiern, Ritterturniere und königliche Bankette. Bis heute wird der Vladislav-Saal für repräsentative Veranstaltungen genutzt, beispielsweise für die Wahl des tschechischen Präsidenten.
- Reittreppe: Die Reittreppe im Vladislav-Saal ist ein einzigartiges architektonisches Element, das Reitern ermöglichte, direkt in den Saal zu gelangen. Diese breite, gewundene Treppe ist ein architektonisches Meisterwerk und zeigt die Besonderheiten der gotischen Baukunst.
- Ludwig-Flügel: Der Ludwig-Flügel des Palasts, der im 16. Jahrhundert von Kaiser Ferdinand I. hinzugefügt wurde, weist erste Renaissance-Einflüsse auf und war der private Wohnbereich des böhmischen Königs. Die Gemächer im Ludwig-Flügel waren prächtig ausgestattet und boten den Herrschern eine luxuriöse Residenz innerhalb der Burg. Hier befinden sich auch einige historische Räume, die zu Verwaltungszwecken genutzt wurden.
- Böhmische Kanzlei: Der Alte Königspalast war nicht nur Wohnsitz, sondern auch Verwaltungszentrum. Die Böhmische Kanzlei war der Ort, an dem offizielle Dokumente und königliche Anordnungen verfasst wurden. Dieser Raum ist auch für das berüchtigte „Prager Fenstersturz“ von 1618 bekannt, ein Ereignis, das den Dreißigjährigen Krieg auslöste. Protestantische Adelige warfen damals kaiserliche Beamte aus einem Fenster der Kanzlei – ein symbolischer Akt des Protests gegen die Habsburger Herrschaft.
Der Vladislav-Saal als Meisterwerk der Gotik
Der Vladislav-Saal ist ein architektonisches Juwel der Gotik und eine Meisterleistung des Baumeisters Benedikt Ried. Die gewaltige Fläche und Höhe des Saals – über 60 Meter lang, 16 Meter breit und mehr als 13 Meter hoch – beeindruckt Besucher mit ihrer großzügigen Dimension. Die prächtigen gotischen Gewölbe und die feinen Fensterbögen schaffen eine monumentale und dennoch elegante Atmosphäre. Die ausgeklügelte Bauweise ermöglichte es, dass die Wände trotz ihrer Höhe stabil blieben und der Raum nicht von tragenden Säulen unterbrochen wird, was damals eine technische Meisterleistung darstellte.
In früheren Zeiten fanden im Vladislav-Saal nicht nur offizielle Empfänge und Krönungszeremonien statt, sondern auch Ritterturniere und Märkte. Die Böden und Mauern erzählen von dieser prunkvollen Zeit und geben Besuchern eine Vorstellung vom glanzvollen höfischen Leben.
Bedeutung des Alten Königspalasts in der Geschichte
Der Alte Königspalast war das Machtzentrum der böhmischen Herrscher und somit ein Symbol für die Autonomie Böhmens. Der Palast spielte eine zentrale Rolle bei den Krönungsfeierlichkeiten der Könige und war Ort bedeutender politischer Entscheidungen und diplomatischer Treffen.
Der Palast war auch Schauplatz vieler dramatischer Ereignisse, die die Geschichte Böhmens prägten. Der Prager Fenstersturz von 1618 war einer der folgenschwersten Vorfälle und führte zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der weite Teile Europas verwüstete und Böhmen nachhaltig veränderte.
Der Alte Königspalast heute
Heute ist der Alte Königspalast ein faszinierender Teil des Burgmuseums und ein beliebtes Ziel für Touristen, die sich für die tschechische Geschichte und Architektur interessieren. Der Vladislav-Saal und die weiteren Prunkräume des Palasts sind für die Öffentlichkeit zugänglich und bieten Einblicke in die Macht und den Glanz der böhmischen Könige. Besucher können den historischen Saal betreten, die prachtvolle Architektur bewundern und mehr über die Geschichte des Palasts und seine Rolle als politisches Zentrum Böhmens erfahren.
Zusätzlich zu den historischen Räumen gibt es im Alten Königspalast Ausstellungen, die die Geschichte der Prager Burg und ihrer Herrscher beleuchten. Diese Ausstellungen zeigen archäologische Funde, wertvolle Dokumente und Kunstwerke, die die Besucher in das Leben und Wirken der böhmischen Könige eintauchen lassen.
Kohlbrunnen
Der Kohlbrunnen, auf Tschechisch Kohlova kašna, ist ein prächtiger Renaissancebrunnen auf dem Platz vor dem Alten Königspalast in der Prager Burg. Dieser kunstvolle Brunnen stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Renaissancearchitektur in Böhmen. Der Kohlbrunnen verdankt seinen Namen der kohlartigen Form seines zentralen Aufbaus und ist ein beliebtes Ziel für Touristen, die die Prager Burg und ihre Umgebung erkunden.
Geschichte und Bedeutung des Kohlbrunnens
Der Kohlbrunnen wurde um das Jahr 1686 errichtet und diente ursprünglich zur Wasserversorgung der Prager Burg und ihrer Bewohner. In dieser Zeit, als die Prager Burg nicht nur ein politisches, sondern auch ein lebendiges Zentrum der königlichen Residenz und Verwaltung war, war der Brunnen eine wichtige Quelle für Trinkwasser und alltägliche Versorgung.
Der Brunnen ist nicht nur ein Zeugnis der Handwerkskunst der damaligen Zeit, sondern auch ein Symbol der Versorgungsinfrastruktur der Burg. Auch wenn die Prager Burg heute von Touristen besucht wird, erinnert der Kohlbrunnen daran, dass die Burg über Jahrhunderte hinweg ein belebtes Zentrum des böhmischen Hoflebens war.
Architektur des Kohlbrunnens
Der Kohlbrunnen zeigt die typischen Merkmale der Renaissancekunst. Die große, steinerne Brunnenfassung ist kunstvoll verziert, und das zentrale Wasserbecken wird von einem dekorativen, metallenen Aufsatz in Form eines stilisierten Kohls oder einer Knospe gekrönt – eine charakteristische Verzierung, die dem Brunnen seinen Namen gab. Diese Metallskulptur ist ein beeindruckendes Detail, das sowohl die kunstvolle Handwerkskunst der Renaissance als auch den damaligen Sinn für Ästhetik und Funktionalität widerspiegelt.
Das Wasserbecken selbst ist achteckig und verziert mit reliefartigen Darstellungen, die Tiere und Pflanzen zeigen. Diese Verzierungen spiegeln die Liebe zur Natur und das Bestreben wider, das alltägliche Leben mit kunstvollen Details zu bereichern.
Der Kohlbrunnen heute
Heute dient der Kohlbrunnen zwar nicht mehr als primäre Wasserquelle, ist jedoch eine beliebte Sehenswürdigkeit und ein beliebtes Fotomotiv. Der Brunnen fügt sich harmonisch in die historische Umgebung der Prager Burg ein und vermittelt einen Eindruck von der prachtvollen Vergangenheit der Burganlage. Vor allem an heißen Sommertagen bietet der Brunnen ein angenehmes Plätzchen zum Verweilen, und das sanfte Plätschern des Wassers schafft eine entspannende Atmosphäre.
Das Goldene Gässchen
Das Goldene Gässchen (Zlatá ulička), auch bekannt als Alchimistengasse oder Goldmachergasse, ist eine charmante, schmale Gasse auf der Prager Burg, die sich durch ihre farbenfrohen, winzigen Häuschen und die Legenden um Alchemisten und Goldmacher auszeichnet. Diese märchenhafte Straße, die wie aus einer anderen Zeit zu stammen scheint, ist heute eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Prags. Hier können Besucher in die mystische Atmosphäre der Vergangenheit eintauchen und erfahren, wie das Leben in dieser berühmten Gasse im Mittelalter und der Renaissance war.
Die Geschichte des Goldenen Gässchens
Das Goldene Gässchen wurde im 16. Jahrhundert erbaut, um Platz für die Burgwachen zu schaffen, die im Dienst der Prager Burg standen. Ursprünglich lebten in den kleinen Häusern der Gasse einfache Leute, darunter Handwerker, Wachen und deren Familien. Die enge Bauweise und die geringe Größe der Häuschen spiegeln die Notwendigkeit wider, auf kleinstem Raum möglichst viele Bewohner unterzubringen.
Der Name „Goldenes Gässchen“ entstand wahrscheinlich durch die Legende, dass hier Alchemisten lebten, die im Auftrag von Kaiser Rudolf II. nach dem Stein der Weisen und der Umwandlung von Metallen in Gold suchten. Rudolf II., ein Habsburger Kaiser und Förderer der Künste und Wissenschaften, war bekannt für seine Faszination für Alchemie und Magie, und diese Legenden machten das Gässchen schnell berühmt. Historische Dokumente belegen jedoch nicht, dass hier tatsächlich Alchemisten lebten. Trotzdem prägt die Alchemie bis heute das Image der Gasse.
Die bunten Häuschen
Die kleinen, bunten Häuser, die heute das Bild des Goldenen Gässchens prägen, stammen zum Teil noch aus dem 16. Jahrhundert. Die Häuser sind in verschiedenen Farben gestrichen und wurden liebevoll restauriert, um die Originalarchitektur und den Charme der damaligen Zeit zu bewahren. Jedes Häuschen hat nur eine oder zwei kleine Räume und vermittelt einen Eindruck von den bescheidenen Wohnverhältnissen der damaligen Bewohner.
Einige Häuser sind heute als kleine Museen und Ausstellungsräume eingerichtet, die das Leben der Menschen im 16. und 17. Jahrhundert zeigen. Besucher können durch die Häuschen gehen und typische Wohnräume und Werkstätten bewundern, die mit historischen Möbeln und Alltagsgegenständen ausgestattet sind. Diese Räume erzählen die Geschichte der einfachen Leute, die hier lebten, und lassen das mittelalterliche Prag lebendig werden.
Haus Nr. 22 und Franz Kafka
Besonders berühmt ist Haus Nr. 22, in dem der bekannte Schriftsteller Franz Kafka eine Zeit lang wohnte und arbeitete. In den Jahren 1916 und 1917 nutzte Kafka das Haus als Rückzugsort, um in Ruhe schreiben zu können. Die enge, inspirierende Atmosphäre des Gässchens beeinflusste möglicherweise einige seiner Werke. Heute ist das Haus eine kleine Buchhandlung, die Bücher von und über Kafka sowie Souvenirs verkauft.
Mystik und Alchemie
Die Legenden um das Goldene Gässchen und seine Alchemisten haben zur mystischen Ausstrahlung der Gasse beigetragen. Es heißt, dass Alchemisten im Auftrag Kaiser Rudolfs II. in den Kellern der Häuser experimentierten, um das Geheimnis der Goldherstellung und des ewigen Lebens zu lüften. Auch wenn dies wahrscheinlich nur ein Mythos ist, ist die Verbindung zur Alchemie Teil des Zaubers der Gasse. Viele Geschäfte und Ausstellungen in der Gasse sind heute mit alchemistischen Symbolen und Geschichten geschmückt, was die Besucher auf eine Reise in die magische Vergangenheit des Mittelalters entführt.
Das Goldene Gässchen heute
Heute ist das Goldene Gässchen eine beliebte Touristenattraktion und wird von zahlreichen kleinen Geschäften, Galerien und Museen belebt. Besucher können durch die Gasse schlendern, in die kleinen Läden hineinschauen und Souvenirs kaufen, die an die alchemistische Vergangenheit erinnern. Auch das Ambiente der Gasse selbst verzaubert, besonders am Abend, wenn die Laternen die bunten Häuser in warmes Licht tauchen und die Gasse einen fast magischen Zauber versprüht.
Türme der Prager Burg
Die Prager Burg ist nicht nur das größte geschlossene Burgareal der Welt, sondern beeindruckt auch durch ihre markanten Türme, die ihre Silhouette prägen und ihr ein imposantes, wehrhaftes Aussehen verleihen. Die Türme der Prager Burg sind nicht nur architektonische Meisterwerke, sondern auch Zeugen der langen Geschichte und der verschiedenen Bauphasen der Burg. Jeder Turm hat seine eigene Geschichte und Funktion, die über die Jahrhunderte wechselten. Hier sind einige der bedeutendsten Türme der Prager Burg:
1. Schwarzer Turm (Černá věž)
Der Schwarze Turm ist einer der ältesten Türme der Prager Burg und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ursprünglich diente er als Wachturm und Teil der Verteidigungsanlagen der Burg. Seinen Namen verdankt er einem Brand im 16. Jahrhundert, der die Außenwände schwärzte. In späteren Jahren wurde der Schwarze Turm als Gefängnis genutzt, insbesondere für Adelige und wichtige Gefangene. Heute ist der Schwarze Turm geschlossen, aber seine imposante Struktur erinnert an die militärische Vergangenheit der Burg.
2. Weißer Turm (Bílá věž)
Der Weiße Turm, ebenfalls ein mittelalterlicher Verteidigungsturm, hat seinen Namen von den hellen Steinen, die in seinem Bau verwendet wurden. Er diente ab dem 16. Jahrhundert auch als Gefängnis und ist für seine Rolle als „Adelsgefängnis“ bekannt, in dem adlige Gefangene eingesperrt wurden. Der Turm wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals restauriert und bildet zusammen mit dem Schwarzen Turm einen wichtigen Teil der historischen Verteidigungsanlage der Prager Burg.
3. Daliborka-Turm (Daliborka)
Der Daliborka-Turm wurde Ende des 15. Jahrhunderts unter der Herrschaft von König Vladislav II. Jagellon erbaut. Er ist einer der bekanntesten Türme der Prager Burg und diente lange Zeit als Gefängnis. Seinen Namen erhielt der Turm von Dalibor von Kozojedy, einem Adligen, der als einer der ersten Insassen in diesem Turm eingesperrt wurde. Die Legende besagt, dass Dalibor im Turm Geige spielte, und die Melodien sollen die Bewohner der Prager Altstadt bewegt haben. Der Daliborka-Turm ist heute für Besucher zugänglich und zeigt die Gefängniszellen und Folterinstrumente, die einst verwendet wurden.
4. Pulverturm (Prašná věž)
Der Pulverturm befindet sich am südöstlichen Rand der Prager Burg und wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Ursprünglich als Teil der Befestigungsanlagen konzipiert, wurde er später zur Lagerung von Schießpulver genutzt, was ihm auch seinen Namen gab. Der Pulverturm ist ein bedeutendes Beispiel für die militärische Architektur der Spätgotik und wurde mit einem hohen Helm sowie mit gotischen Verzierungen gestaltet. Heute ist der Turm eines der markanten Wahrzeichen der Prager Burg.
5. Kleinseitner Brückenturm (Malostranská mostecká věž)
Der Kleinseitner Brückenturm ist nicht direkt Teil der Prager Burg, sondern befindet sich am westlichen Ende der Karlsbrücke in der Kleinseite (Malá Strana). Er wurde im 15. Jahrhundert unter der Herrschaft von König Karl IV. erbaut und ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Der Turm bildet den Zugang zur Kleinseite und zur Prager Burg und ist ein beliebter Aussichtspunkt. Besucher, die die Treppen hinaufsteigen, werden mit einem spektakulären Blick auf die Karlsbrücke und die Prager Altstadt belohnt.
6. Sankt-Georgs-Turm (Svatovítská věž)
Der Sankt-Georgs-Turm ist ein weiterer markanter Turm der Prager Burg, der sich direkt neben dem Veitsdom befindet. Dieser Turm ist Teil der Kathedrale und wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Von seiner Spitze aus bietet sich ein atemberaubender Blick über die gesamte Prager Altstadt und das Umland. Der Sankt-Georgs-Turm ist heute für Besucher zugänglich, und die Aussichtsplattform ist eine der höchsten Stellen der Burganlage.
7. Türme des Veitsdoms
Der Veitsdom, das Herzstück der Prager Burg, wird von zwei markanten Türmen flankiert. Die Westtürme des Veitsdoms wurden im gotischen Stil errichtet und sind ein zentraler Bestandteil der Silhouette der Prager Burg. Diese Türme sind nicht nur von außen beeindruckend, sondern beherbergen auch die berühmten Glocken des Veitsdoms. Besonders die Sigismundglocke, die größte Glocke Tschechiens, ist eine Besonderheit. Die Türme des Veitsdoms sind nicht für Besucher zugänglich, aber ihre imposante Erscheinung prägt das Bild der Prager Burg und ist von weither sichtbar.
Bedeutung der Türme der Prager Burg
Die Türme der Prager Burg hatten im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Funktionen – von Verteidigungstürmen und Gefängnissen bis hin zu Lagerräumen und Aussichtspunkten. Jeder Turm erzählt eine eigene Geschichte und spiegelt die Entwicklung der Prager Burg als politisches, militärisches und religiöses Zentrum wider. Die Türme waren oft auch Symbole der Macht und des Wohlstands der böhmischen Herrscher und wurden entsprechend prachtvoll gestaltet.
Die Türme der Prager Burg heute
Heute sind viele der Türme für Besucher zugänglich und ermöglichen Einblicke in die Geschichte und das Leben im Mittelalter. Vom Daliborka-Turm, in dem die Legende des gefangenen Dalibor lebendig wird, bis zum Pulverturm, der die militärische Bedeutung der Burg symbolisiert, bieten die Türme faszinierende Einblicke in die Vergangenheit. Wer die Prager Burg besucht, kann viele dieser Türme erkunden, auf Aussichtsplattformen klettern und die herrliche Aussicht auf Prag genießen.
Parks und Gärten der Prager Burg
Die Prager Burg ist nicht nur für ihre beeindruckenden Gebäude und Türme bekannt, sondern auch für ihre wunderschönen Parks und Gärten, die zu den schönsten Grünanlagen in Prag zählen. Diese Gärten erstrecken sich auf Terrassen an den Hängen der Prager Burg und bieten nicht nur eine grüne Oase inmitten der Stadt, sondern auch fantastische Ausblicke auf die Moldau, die Prager Altstadt und das Burgareal. Die verschiedenen Parks und Gärten spiegeln verschiedene historische Epochen wider und laden Besucher zum Entspannen und Erkunden ein.
1. Königlicher Garten (Královská zahrada)
Der Königliche Garten wurde im 16. Jahrhundert unter König Ferdinand I. angelegt und war ursprünglich als privater Lustgarten für die böhmischen Könige gedacht. Er wurde im Stil der italienischen Renaissance gestaltet und ist heute ein wunderschöner, gepflegter Garten mit Blumenbeeten, Bäumen und kunstvollen Springbrunnen. Besonders bemerkenswert ist die Singende Fontäne, die ihren Namen von den melodischen Klängen hat, die das Wasser erzeugt. Der Königliche Garten ist besonders im Frühling und Sommer ein farbenprächtiges Highlight und bietet außerdem die Möglichkeit, das Belvedere, das Lustschloss von Königin Anna, zu besichtigen.
2. Gärten unter der Prager Burg (Zahrady pod Pražským hradem)
Die Gärten unter der Prager Burg erstrecken sich an den südlichen Hängen und bestehen aus mehreren miteinander verbundenen Terrassengärten. Sie wurden ab dem 18. Jahrhundert angelegt und sind ein gutes Beispiel für barocke Gartenkunst. Zu den bekanntesten gehören der Paradiesgarten, der Garten auf den Bastionen und der Hartigs Garten. Die Terrassen bieten bezaubernde Ausblicke auf Prag, und die gepflegten Blumenbeete, Statuen und eleganten Treppen laden zum Flanieren ein. Im Sommer ist dieser Garten besonders beliebt, da die vielen schattigen Plätze zum Verweilen einladen.
3. Hirschgraben (Jelení příkop)
Der Hirschgraben ist ein natürlicher Graben, der die Prager Burg im Norden umgibt. Ursprünglich als Jagdrevier für die böhmischen Könige genutzt, ist der Hirschgraben heute ein ruhiges Naturgebiet mit schattigen Spazierwegen. Im Sommer öffnen sich die Wege im Hirschgraben, sodass Besucher zwischen Bäumen und Grün spazieren können. Eine kleine Brücke verbindet die beiden Seiten des Grabens, und der Bach, der durch den Graben fließt, schafft eine friedliche Atmosphäre. Der Hirschgraben ist weniger formell als die übrigen Gärten und bietet eine waldähnliche Erholungsoase abseits der touristischen Pfade.
4. Garten des Načeradský Palais
Der Garten des Načeradský Palais ist eine versteckte Perle auf dem Gelände der Prager Burg. Er ist kleiner und intimer als die anderen Gärten und zeichnet sich durch seine stilvolle, gepflegte Gestaltung aus. Besucher können hier eine Vielzahl von Pflanzenarten, blühende Sträucher und kleine Blumenbeete entdecken, die eine angenehme und entspannte Atmosphäre schaffen. Der Garten des Načeradský Palais ist ein ruhiger Ort zum Entspannen und wird oft von Besuchern übersehen, was ihn zu einem Geheimtipp für Ruhesuchende macht.
5. Hartigs Garten (Hartigovská zahrada)
Der Hartigs Garten ist ein kleiner, aber wunderschöner Garten an den südlichen Hängen der Prager Burg. Er ist für seine kunstvoll angelegten Terrassen und gepflegten Blumenbeete bekannt. Eine Besonderheit des Hartigs Gartens ist das kleine, romantische Barocktheater, das in den Sommermonaten für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Der Garten bietet einen herrlichen Blick auf die Moldau und die Altstadt und ist ein besonders schöner Ort, um den Sonnenuntergang über Prag zu erleben.
6. Palais-Garten
Der Palais-Garten befindet sich am Hang der Prager Burg und gehört zu den schönsten Gärten der Anlage. Er ist durch einen Weg mit dem Garten des Načeradský Palais verbunden und wird von zahlreichen Terrassen, Statuen und Brunnen geschmückt. Der Palais-Garten ist im barocken Stil gestaltet und besticht durch seine symmetrischen Blumenbeete und kunstvollen Statuen. Er ist ein beliebter Ort für Fotografen, da die kunstvolle Gestaltung und die beeindruckende Aussicht über Prag eine perfekte Kulisse bieten.
7. Lustgarten von Königin Anna (Belvedere-Garten)
Der Lustgarten von Königin Anna ist ein historischer Garten, der den eleganten Lustpalast Belvedere umgibt. Der Garten wurde im italienischen Stil der Renaissance gestaltet und ist besonders bekannt für seine gepflegten Rasenflächen und schönen Blumenbeete. Die Singende Fontäne in der Nähe des Belvedere-Pavillons ist ein besonders beliebtes Ziel. Der Garten und das Belvedere waren ein Geschenk von König Ferdinand I. an seine Frau, Königin Anna, und sind ein romantischer Ort, an dem die prachtvolle Architektur und die natürliche Schönheit in perfektem Einklang stehen.
Die Gärten der Prager Burg heute
Die Parks und Gärten der Prager Burg sind heute für die Öffentlichkeit zugänglich und werden regelmäßig gepflegt, um ihre Schönheit zu erhalten. Sie sind besonders im Frühling und Sommer ein beliebtes Ziel, wenn die Blumen in voller Blüte stehen und die grünen Oasen im Herzen Prags zu einem Spaziergang einladen. Die Aussichtspunkte, Bänke und schattigen Wege machen die Gärten zu einem idealen Ort für eine Pause während eines Burgbesuchs. In den Sommermonaten finden in einigen der Gärten kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen und Führungen statt, die die historische Atmosphäre der Burg noch lebendiger werden lassen.
Aussichtspunkte auf der Prager Burg
Die Prager Burg bietet einige der besten Aussichtspunkte über Prag. Von ihren verschiedenen Terrassen und Türmen eröffnet sich eine beeindruckende Panoramasicht auf die Moldau, die Altstadt, die Neustadt und das Viertel Kleinseite. Die Aussichtspunkte der Prager Burg sind bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt und bieten die Gelegenheit, die „Stadt der hundert Türme“ in ihrer ganzen Pracht zu erleben. Hier sind einige der schönsten Aussichtspunkte der Prager Burg:
1. Veitsdom-Turm
Der Aussichtsturm des Veitsdoms (Svatovítská věž) ist der höchste Punkt der Prager Burg und bietet einen unvergleichlichen Rundblick über Prag. Besucher können den Turm über eine enge Wendeltreppe mit 287 Stufen erklimmen. Der Aufstieg ist anstrengend, aber die Aussicht von oben lohnt die Mühe: Hier sieht man nicht nur die Burg und die Moldau, sondern auch die gesamte Altstadt und weit darüber hinaus. Die Aussichtsplattform auf dem Turm ist bei gutem Wetter geöffnet und bietet ein besonders beeindruckendes Panorama, das bei Sonnenuntergang eine unvergessliche Atmosphäre schafft.
2. Alte Schlossstiege
Die Alte Schlossstiege (Staré zámecké schody) führt vom Stadtteil Kleinseite hinauf zur Prager Burg und ist berühmt für ihren wunderbaren Ausblick. Entlang der Stufen bieten sich immer wieder kleine Aussichtspunkte, die besonders bei Sonnenauf- und -untergang ein malerisches Bild der Stadt bieten. Die Aussicht auf die roten Dächer der Altstadt, die Türme der Kirchen und die Weite der Moldau macht diesen Aufstieg zu einem Erlebnis. Die Alte Schlossstiege ist vor allem abends ein besonderer Ort, da man von hier aus die Lichter der Stadt sehen kann.
3. Südböhmische Garten-Terrassen
Die Südböhmischen Terrassen, auch bekannt als Gärten unter der Prager Burg, sind ein Ensemble von Terrassengärten, die sich entlang der südlichen Mauern der Burg erstrecken. Diese Terrassen bieten mehrere Aussichtspunkte und Balkone, die spektakuläre Blicke auf die Moldau und die Altstadt eröffnen. Die Terrassen sind besonders beliebt für Spaziergänge und laden zum Verweilen ein. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf das barocke Kleinseite-Viertel, das unterhalb der Burg liegt, und die Moldau, die sich durch die Stadt schlängelt.
4. Goldenes Gässchen
Das Goldene Gässchen selbst ist kein Aussichtspunkt, doch der Weg dorthin führt an mehreren kleinen Terrassen und Balkonen vorbei, die wunderbare Ausblicke bieten. Besonders der Blick auf die Kleinseite und die vielen kleinen, bunt gestrichenen Häuser entlang der Prager Burg ist von hier aus einzigartig. Das Gässchen mit seiner historischen Atmosphäre und den kleinen Häusern fügt dem Erlebnis eine märchenhafte Note hinzu, während der Blick auf Prag im Hintergrund das Gesamtbild abrundet.
5. Der Alte Königspalast
Vom Alten Königspalast hat man ebenfalls einen hervorragenden Ausblick. Besonders der Blick vom Vladislav-Saal aus ist bekannt und bietet eine herrliche Sicht auf den Veitsdom und die umliegenden Gebäude. Die großen Fenster und Balkone des Palasts bieten Einblicke in das historische Herz der Prager Burg und Ausblicke auf die wunderschöne Umgebung der Stadt. Der Alte Königspalast war einst das Zentrum der königlichen Macht und bietet noch heute eine majestätische Aussicht auf die Stadt.
6. Belvedere im Königlichen Garten
Der Renaissance-Palast Belvedere, auch bekannt als Lustschloss der Königin Anna, liegt im Königlichen Garten der Prager Burg. Hier gibt es eine weitläufige Terrasse, die einen ruhigen und idyllischen Blick auf die Altstadt von Prag bietet. Die Aussicht ist nicht so hoch wie bei anderen Punkten der Prager Burg, aber dennoch sehr charmant, da der Garten von Bäumen und Blumen umgeben ist. Dies ist ein idealer Ort, um einen Spaziergang durch die Gärten mit einem entspannten Ausblick auf die Stadt zu verbinden.
7. Hirschgraben (Jelení příkop)
Der Hirschgraben bietet eine ganz andere Art von Aussicht und Perspektive auf die Prager Burg. Er verläuft entlang des Nordhangs der Burg und ermöglicht Spaziergänge in einer eher natürlichen Umgebung. Vom Graben aus sieht man die Burg von unten, was den monumentalen Eindruck der Bauwerke verstärkt. Zudem gibt es einige erhöhte Wege und Brücken, von denen aus man eine schöne Aussicht auf die Umgebung und die Prager Landschaft genießen kann.
8. Aussichtsplattform am Schwarzen Turm
Der Schwarze Turm ist zwar nicht so hoch wie der Veitsdom, aber die Aussichtsplattform bietet dennoch eine fantastische Sicht auf die Prager Burg und ihre Umgebung. Da der Turm etwas weniger besucht ist, hat man oft einen ruhigeren Ort, um den Blick über die Stadt schweifen zu lassen. Von hier aus hat man einen besonders guten Blick auf den Veitsdom und die anderen Gebäude des Burgkomplexes.
Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt auf der Prager Burg ist ein einzigartiges Erlebnis und zählt zu den schönsten Weihnachtsmärkten in Prag. Die stimmungsvolle Kulisse der Prager Burg, umgeben von historischen Gebäuden und dem imposanten Veitsdom, macht diesen Markt zu einem unvergesslichen Highlight der Adventszeit.
Lage und Atmosphäre
Der Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Platz vor dem Veitsdom und erstreckt sich bis zur historischen Burggasse. Die romantische Atmosphäre wird durch die mittelalterliche Architektur der Burg und den beleuchteten Dom verstärkt, und gerade abends, wenn Lichter und Dekorationen die Umgebung erhellen, wirkt der Markt besonders zauberhaft. Die festliche Beleuchtung und der Blick über das winterliche Prag sorgen dafür, dass dieser Markt eine warme und magische Stimmung verbreitet, die in der kalten Jahreszeit besonders gut ankommt.
Angebot und Attraktionen
Die Stände des Weihnachtsmarktes auf der Prager Burg bieten eine Vielzahl an handgefertigten Geschenken, Souvenirs und traditionellen Kunsthandwerken an, die von lokalen Künstlern und Handwerkern hergestellt werden. Besucher können Holzspielzeug, Weihnachtsschmuck, Kerzen, und Schmuck finden, die alle in traditionellem Stil gestaltet sind. Ein weiteres Highlight ist das reichhaltige Angebot an regionalen Köstlichkeiten wie Trdelník (eine Art Zimtschnecke), Prager Schinken, gebratene Kastanien, Honigwein und warme Getränke, die für kalte Wintertage perfekt geeignet sind. Glühwein, traditionell als „Svařák“ bekannt, darf auf diesem Markt natürlich nicht fehlen und erfreut sich großer Beliebtheit.
Unterhaltung und Kinderprogramm
Neben den Marktständen gibt es ein Unterhaltungsprogramm, das die Besucher in Weihnachtsstimmung bringt. Chöre singen Weihnachtslieder, und gelegentlich gibt es auch Auftritte von Blasmusik-Ensembles. Kinder kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn für sie gibt es Bastelworkshops, in denen sie eigene kleine Kunstwerke gestalten können. Außerdem gibt es oft einen Weihnachtsmann oder einen Nikolaus, der kleine Überraschungen an die Kinder verteilt.
Besonderheiten
Was den Weihnachtsmarkt auf der Prager Burg besonders macht, ist die Kombination aus Geschichte, Kultur und weihnachtlicher Tradition. Die Prager Burg ist ein Ort mit jahrhundertealter Geschichte, und der Weihnachtsmarkt fügt sich perfekt in diese Kulisse ein. Besucher können eine Tour durch die Burg mit dem Marktbesuch verbinden und so nicht nur die festliche Stimmung genießen, sondern auch die historischen Sehenswürdigkeiten der Burg erkunden. Besonders beliebt sind die abendlichen Führungen durch die Burg, die eine ganz besondere Atmosphäre bieten und bei einem Besuch des Weihnachtsmarktes nicht fehlen sollten.
Öffnungszeiten und Besuchertipps
Der Weihnachtsmarkt auf der Prager Burg öffnet in der Regel von Ende November bis Anfang Januar und ist täglich geöffnet. Da dieser Markt sehr beliebt ist, lohnt es sich, ihn an Wochentagen oder in den frühen Abendstunden zu besuchen, um die Atmosphäre ohne allzu großen Andrang zu genießen. Der Eintritt ist frei, und die gesamte Prager Burg ist während der Weihnachtszeit stimmungsvoll dekoriert.
Der Weihnachtsmarkt auf der Prager Burg ist ein märchenhaftes Erlebnis, das eine wunderbare Mischung aus festlicher Atmosphäre und historischer Kulisse bietet. Mit traditionellen tschechischen Leckereien, Kunsthandwerk und kulturellen Highlights ist er ein Ort, an dem man die Weihnachtszeit auf besondere Weise erleben kann. Die Prager Burg in winterlicher Beleuchtung und der festlich geschmückte Weihnachtsmarkt laden zu einem unvergesslichen Besuch ein und machen Prag zu einem begehrten Ziel für Weihnachtstouristen.
Führungen
Führungen auf der Prager Burg bieten Besuchern die Möglichkeit, die Geschichte, Architektur und Schätze dieses berühmten Wahrzeichens in Prag näher kennenzulernen. Die Prager Burg, eine der größten Festungsanlagen weltweit und Residenz tschechischer Herrscher seit dem 9. Jahrhundert, ist ein architektonisches Meisterwerk mit einer einzigartigen Mischung aus romanischen, gotischen, barocken und Renaissance-Elementen. Führungen geben einen strukturierten Einblick in die verschiedenen Bereiche der Burg und sind oft von erfahrenen Guides begleitet, die spannende Details und Geschichten zur bewegten Vergangenheit der Burg erzählen.
Standardführungen
Es gibt unterschiedliche Führungen, die sich sowohl an Geschichtsinteressierte als auch an Erstbesucher richten. Standardführungen umfassen in der Regel einen Rundgang durch die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Prager Burg:
- Veitsdom: Der gotische Dom ist das Herzstück der Prager Burg und eine der wichtigsten Kirchen in Tschechien. Hier erfahren Besucher mehr über den Bau und die Schätze des Doms, wie die berühmten Kronjuwelen und die Gräber tschechischer Könige.
- Alter Königspalast: Ein Höhepunkt der Führung ist der Besuch des Alten Königspalasts mit dem beeindruckenden Vladislav-Saal, der im Spätmittelalter für Krönungen, Feste und sogar Ritterturniere genutzt wurde.
- St.-Georgs-Basilika: Diese romanische Kirche aus dem 10. Jahrhundert ist eine der ältesten Kirchen in Prag und beeindruckt mit ihrer schlichten, zeitlosen Architektur und Kunstwerken der Romantik.
- Goldenes Gässchen: Ein historisches Gässchen mit bunten Häuschen, in denen einst Alchemisten, Goldschmiede und Wachleute lebten. Heute beherbergt es kleine Geschäfte und Ausstellungen über das Leben in der Prager Burg.
Spezielle Themenführungen
Neben den Standardtouren gibt es Themenführungen, die auf bestimmte Aspekte der Burg fokussieren, etwa Kunst und Architektur, das Leben am königlichen Hof oder die Verteidigungsanlagen und Türme der Burg. Beispiele solcher Themenführungen sind:
- Nachtführungen: Diese Touren finden abends statt und bieten eine besonders mystische Atmosphäre. Besucher erleben die beleuchteten Gebäude der Prager Burg in einer ruhigeren und weniger überlaufenen Umgebung. Hier werden oft Geschichten über Geister und Legenden der Prager Burg erzählt.
- Architektur- und Kunstführungen: Für Architekturbegeisterte gibt es spezielle Touren, die sich auf die architektonische Entwicklung der Burg fokussieren. Diese Führungen behandeln insbesondere die gotischen Elemente des Veitsdoms, die romanischen Spuren im Alten Königspalast und die barocken Elemente, die während der Herrschaft der Habsburger hinzugefügt wurden.
- Gartenführungen: Diese Führungen konzentrieren sich auf die Gartenanlagen der Prager Burg und geben Einblicke in die barocken und Renaissance-Gärten. Die Führungen sind besonders im Frühling und Sommer beliebt und bieten die Möglichkeit, die kunstvoll angelegten Terrassengärten und Aussichtspunkte zu erkunden.
Audioguides und Self-Guided Tours
Für Besucher, die die Prager Burg lieber in ihrem eigenen Tempo erkunden möchten, gibt es auch Audioguides in verschiedenen Sprachen. Diese bieten detaillierte Informationen zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten und ermöglichen es den Gästen, die Burg individuell zu entdecken. Darüber hinaus gibt es App-basierte Führungen, die Karten und zusätzliche Informationen zu den jeweiligen Stationen bereitstellen und eine selbstgeführte Erkundung einfach machen.
Praktische Informationen und Besuchertipps
Die Führungen auf der Prager Burg dauern in der Regel zwischen 1,5 und 3 Stunden, abhängig vom gewählten Rundgang. Es wird empfohlen, die Tickets im Voraus zu buchen, besonders in der Hochsaison. Auch ein Kombiticket ist verfügbar, das den Zugang zu mehreren Gebäuden der Prager Burg ermöglicht. Für Familien gibt es spezielle Angebote und kindgerechte Führungen, die spielerisch auf die Geschichte der Burg eingehen.
Konzerte
Die Prager Burg ist nicht nur eine historische Sehenswürdigkeit, sondern auch ein kultureller Mittelpunkt, der das ganze Jahr über für besondere Konzertveranstaltungen genutzt wird. Die Burg bietet verschiedene Konzerte, die von klassischen Musikabenden bis hin zu saisonalen und thematischen Events reichen und Musikliebhaber aus aller Welt anziehen. Die Konzerte finden oft in den prachtvollen Sälen und historischen Kapellen der Burg statt, die mit ihrer eindrucksvollen Akustik und Architektur eine einmalige Kulisse bieten.
Konzerte im Spanischen Saal
Der Spanische Saal (Španělský sál) ist der größte und prächtigste Saal der Prager Burg und zählt zu den bedeutendsten Konzerthallen der Stadt. Ursprünglich für die Sammlung von Kunstschätzen erbaut, beeindruckt der Saal heute mit seinen Kronleuchtern, Spiegeln und barocken Stuckarbeiten. Hier finden Konzerte mit internationalen Orchestern, Solisten und berühmten Dirigenten statt. Das Programm umfasst oft klassische Werke von tschechischen Komponisten wie Antonín Dvořák, Bedřich Smetana und Leoš Janáček, aber auch Meisterwerke von Bach, Mozart und Beethoven.
Konzertreihe im Veitsdom
Der Veitsdom (Katedrála svatého Víta) ist ebenfalls ein eindrucksvoller Ort für klassische Musik. Die Konzerte im Dom bieten durch die gotische Architektur und die hohen Kirchenschiffe eine beeindruckende Akustik. Die Konzerte im Veitsdom sind meist auf sakrale Musik und klassische Orgelkonzerte fokussiert. Besonders zur Advents- und Weihnachtszeit finden hier festliche Konzerte mit Chor- und Orgelbegleitung statt, die eine besinnliche Atmosphäre schaffen.
St.-Georgs-Basilika
Die St.-Georgs-Basilika (Bazilika sv. Jiří) ist ein weiteres beliebtes Konzertzentrum auf der Prager Burg. Mit ihrer intimen Atmosphäre eignet sie sich hervorragend für Kammermusik und kleinere Ensembleaufführungen. Die romanische Architektur der Basilika und ihre besondere Akustik machen das Zuhören hier zu einem sehr persönlichen Erlebnis. Die Konzerte reichen von Barock- und Renaissance-Musik bis hin zu romantischen Klängen und modernen Arrangements, oft gespielt von lokalen Ensembles und Solisten.
Sommerkonzerte und Open-Air-Events
In den Sommermonaten finden auf den Terrassen und Gärten der Prager Burg auch Open-Air-Konzerte statt. Diese Veranstaltungen bieten nicht nur eine musikalische Darbietung, sondern auch eine wunderschöne Aussicht auf die Stadt Prag bei Sonnenuntergang. Die Sommerkonzerte decken ein breites musikalisches Spektrum ab, von Jazz und moderner Klassik bis hin zu traditionellen tschechischen Volksmelodien. Diese Open-Air-Konzerte sind besonders beliebt bei Besuchern, die Musik und Natur in einer entspannten Atmosphäre genießen möchten.
Sonderkonzerte und thematische Veranstaltungen
Zu besonderen Anlässen wie dem Prager Frühling, einem bekannten internationalen Musikfestival, oder zu Feiertagen wie Weihnachten und Ostern werden auf der Prager Burg spezielle Konzerte organisiert. Diese Events ziehen internationale Künstler und Orchester an und bieten hochkarätige Darbietungen in einem einzigartigen Rahmen.
Ticketinformationen und Besuchertipps
Tickets für Konzerte auf der Prager Burg sind oft begrenzt und sollten, insbesondere bei hochkarätigen Veranstaltungen, im Voraus gebucht werden. Viele Konzerte werden sowohl als Einzelveranstaltungen als auch in Kombination mit Burgführungen angeboten, sodass Besucher ein kulturelles Komplettpaket erleben können. Die Eintrittspreise variieren je nach Veranstaltung und Aufführungsort.
Fragen und Antworten
Die genauen Google Maps Koordinaten lauten 3CR2+CJ Prag 1, Tschechien (Prazsky hrad, 119 08 Praha 1 – Hradcany)
Die Prager Burg ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, und es gibt mehrere Haltestellen in der Nähe, die Besuchern den Zugang erleichtern:
U-Bahn:
Haltestelle: Malostranská (Linie A) – Diese U-Bahnstation liegt nahe dem Eingang zur Prager Burg und der Kleinseitner Brücke. Von hier aus ist es nur ein kurzer Fußweg bis zur Burg.
Straßenbahn:
Haltestelle: Pražský hrad (Linie 22) – Diese Haltestelle liegt direkt am westlichen Eingang zur Prager Burg und führt die Fahrgäste bis in die Nähe des Burgtors.
Haltestelle: Malostranské náměstí (Linie 12, 15, 20, 22) – Diese Haltestelle befindet sich im Malostranské Viertel und ist ebenfalls in Gehweite zur Prager Burg, besonders wenn man den Hügel hinaufgeht.
Bus:
Haltestelle: Pražský hrad (Linie 194) – Diese Haltestelle bedient ebenfalls den direkten Zugang zur Burg.
Von den Haltestellen aus ist der Weg zur Prager Burg je nach gewähltem Eingang in der Regel in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Besonders für Touristen bietet sich die Nutzung der Straßenbahn Linie 22 an, da diese direkt zum westlichen Eingang der Burg führt und eine schöne Aussicht auf die Umgebung bietet.
Auf dem Gelände der Prager Burg gibt es eine Menge zu entdecken. Einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind sakrale Sehenswürdigkeiten wie der Veitsdom oder die Basilika St. Georg, das Goldene Gässchen mit den zwei Türmen, der Alte Königspalast mit prunkvollen Räumlichkeiten, der schönste Blick auf Prag und mehrere Sonderausstellungen.
Es gibt viele Bereiche der Prager Burg, die du ohne Eintritt besichtigen kannst.
Es gibt verschiedene Eintrittskarten für die Prager Burg, die unterschiedliche Bereiche abdecken und unterschiedliche Preise haben. Aktuelle Eintrittspreise findest du hier. (Stand: 06/2023)
Für den Grundrundgang, der den Besuch des Veitsdoms, des Alten Königspalasts, der St.-Georgs-Basilika und des Goldenen Gässchens umfasst, gibt es ein kombiniertes Ticket. Die Preise für Erwachsene liegen derzeit bei etwa 10-20 Euro. Ermäßigte Tickets für Senioren, Studenten und Kinder sind ebenfalls erhältlich.
Es ist empfehlenswert, die Eintrittskarten im Voraus online zu kaufen, um Warteschlangen zu vermeiden. Auf diese Weise können Sie Ihre Besuchszeit planen und direkt zum Einlass gehen. Die offizielle Website der Prager Burg bietet Online-Ticketbuchungen an, die eine bequeme und zeitsparende Option darstellen.
Die Prager Burg wurde um das Jahr 880 gegründet und ist somit über 1.000 Jahre alt. Der Bau wurde unter dem Fürsten Bořivoj I. aus dem Geschlecht der Přemysliden begonnen, der das erste befestigte Bauwerk errichten ließ. Die Anlage wurde in den folgenden Jahrhunderten ständig erweitert und umgestaltet und entwickelte sich zur Residenz der tschechischen Könige und Kaiser sowie später der tschechoslowakischen und tschechischen Präsidenten.
Die Burganlage zeigt architektonische Stile aus verschiedenen Epochen:
Romanik (10. und 11. Jahrhundert): Erste Kirchenbauten wie die St.-Georgs-Basilika.
Gotik (14. Jahrhundert): Der Veitsdom und der Alte Königspalast wurden unter Kaiser Karl IV. gotisch umgestaltet.
Renaissance (16. Jahrhundert): Viele Paläste und Gärten wurden hinzugefügt, darunter der Königsgarten.
Barock (17. und 18. Jahrhundert): Ausbau der Burg während der Habsburgerzeit mit barocken Elementen wie der Erweiterung des Alten Königspalasts und des Spanischen Saals.